Unterseeboote oder kurz U-Boote sind Wasserfahrzeuge, die sich selbstständig vollständig oder teilweise untergetaucht fortbewegen können. U-Boote werden zur Tiefseeforschung, für Bergungsoperationen oder für Reparaturen unter Wasser genutzt. Einige dienen auch als Transportmittel für Touristen bei Unterwasserbesichtigungstouren in Urlaubsregionen.
Die weitaus größte Anzahl von U-Booten der Vergangenheit und Gegenwart ist aber für den militärischen Einsatz entwickelt und eingesetzt worden und wird es noch immer.
Von Da Vinci bis zum deutschen Brandtaucher: Die Vorläufer des modernen U-Bootes
Schon in der Antike befassten sich Forscher und Tüftler mit der Möglichkeit, sich unter Wasser fortzubewegen und diese Unterwassertransportmittel dann auch militärisch nutzen zu können. Leider sind die Beschreibungen der Konstruktionen bestenfalls lückenhaft und wurden oft mit mythologischen Darstellungen vermischt. Es ist aber bekannt, dass der vielseitige Universalgelehrte Leonardo da Vinci (* am 15. April 1452 in Anchiano bei Vinci in Italien; † am 2. Mai 1519 auf Schloss Clos Lucé, Amboise, Frankreich) nach der Lektüre antiker Schriften um 1515 selbst eine Zeichnung für die Konstruktion eines Tauchbootes erschuf.
1620 baute schließlich Cornelis Jacobszoon Drebbel (* 1572 in Alkmaar in den Niederlanden; † 7. November 1633 in London) eine Art Ruderboot, das mit Leder überzogen war, und einen Luftschorchel für die Sauerstoffversorgung besaß. Die Besatzung bestand aus 12 Ruderern; das Boot konnte mehrere Passagiere bei einer Tauchtiefe von 3,6 Meter mitführen. Obwohl der englische König Jakob I. einer erfolgreichen Vorführung beiwohnte, lehnte die Royal Navy dieses als Fahrendes Tauchboot bezeichnete Wasserfahrzeug ab.
1776 baute David Bushnell (* 30. August 1740 in Saybrook, Colony of Connecticut; † 1824 in Warrenton, Georgia, USA) das Versuchs-U-Boot Turtel. Als Antrieb dienten erstmals zwei mit Handkurbeln betriebene Schrauben. Das U-Boot sollte ermöglichen, sich unter Wasser feindlichen britischen Kriegsschiffen zu nähern und eine Sprengladung an ihrem Rumpf anzubringen.
Die Turtle wurde am 7. September 1776 im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg eingesetzt. Der Angriff auf das britische Kriegsschiff HMS Eagle scheiterte jedoch.
Sebastian Wilhelm Valentin Bauer (* 23. Dezember 1822 in Dillingen an der Donau; † 20. Juni 1875 in München) verfolgte mit seinem 1850 in der Kieler Förde gebauten Brandtaucher einen ähnlichen Ansatz. Der Brandtaucher sollte unterhalb der Wasserlinie Schiffe, Brücken und Hafenanlagen angreifen, zerstören oder in Brand setzen. Als Vorbild für die Form wählte Bauer die Naturform eines Seehundes. Auch seine Konstruktion blieb erfolglos.