Der Aufbau einer modernen U-Boot-Waffe bei der deutschen Kriegsmarine des Dritten Reiches begann im Jahr 1936 unter der Federführung von Karl Dönitz, der zu dieser Zeit lediglich den Rang eines Kapitäns zur See bekleidete.
Zu Beginn des 2. Weltkrieges im Jahr 1939 standen der Kriegsmarine gerade einmal 57 U-Boote zu Verfügung, hauptsächlich Schul-U-Boote und kleinere U-Boote.
Das langfristige Flottenbauprogramm der deutschen Kriegsmarine fokussierte sich zu dieser Zeit nicht auf den Bau von U-Booten, sondern sollte dem Aufbau einer starken Überwasserflotte, bestehend aus Schlachtschiffen, Panzerkreuzern, Kreuzern und Zerstörern dienen, so wie der Chef der Marine, Großadmiral Raeder, dies wünschte. Entsprechend klein war der Einfluss der Befürworter der U-Boot-Waffe.
Deutsche U-Boote in den ersten Kriegsjahren
In der Anfangsphase des Krieges erzielten deutsche U-Boote durchaus Erfolge gegen militärische Ziele wie beispielsweise U 47, das unter dem Kommando von Günther Prien am 14. Oktober 1939 Scapa Flow angriff, den Heimathafen der britischen Home Fleet und seit 1919 der bedeutsamste britische Kriegshafen überhaupt.
Das Haupteinsatzziel der deutschen U-Boote in der Seekriegsführung des Zweiten Weltkriegs war jedoch die Versenkung von feindlichen Konvois und Geleitzügen, um den Nachschub mit Kriegsmaterial und Versorgungsgütern nach Großbritannien und in die Sowjetunion abzuschneiden. Dies konnte jedoch zu keinem Zeitpunkt des Krieges vollständig erreicht werden. Dennoch führte der uneingeschränkte U-Boot-Krieg im Seegebiet um die Britischen Inseln ab August 1940 zu enormen Verlusten an Schiffstonnage für die Briten und in der Folge davon zu empfindlichen Engpässen in der Versorgung Großbritanniens.
Deutsche U-Boote griffen im Regelfall in der Rudeltaktik an, die Karl Dönitz bereits vor dem Krieg entwickelt hatte. Er stützte sich hierbei auf die Erfahrungen der deutschen U-Boot-Fahrer aus dem 1. Weltkrieg. Da die Einsatzgebiete der U-Boote meist außerhalb der Reichweite von deutschen Aufklärungsflugzeugen lagen, bildeten die U-Boote zur Ortung von Zielen eine Angriffslinie. Meist rund zwölf U-Boote bildeten hierbei ein Rudel und konzentrierten sich auf ein vorher definiertes Seegebiet. Hier führten die U-Boote Angriffe gemeinsam und koordiniert aus, jedoch bei voller Handlungsfreiheit der einzelnen U-Boot-Kommandanten.
Als im Dezember 1941 die USA in den Krieg eintraten, operierten bereits einen Monat später deutsche U-Boote vor der amerikanischen Ostküste und torpedierten dabei sogar Schiffe im Hafen von New York und in der Mündung des Mississippi, was durch den mangelhaften US-amerikanischen Küstenschutz erleichtert wurde.