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Panzerfaust 3

In den 1970er Jahren forderte die Infanterie der Deutschen Bundeswehr zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge und ähnlicher Ziele die Anschaffung einer neuen ungelenkten  Panzerabwehrhandwaffe. Sie sollte die bis dahin gebräuchliche leichte Panzerfaust 44 mm und die schwere Panzerfaust 84 mm „Carl Gustaf“ ersetzen. Am 23. Januar 1973 wurden die Forderungen an die neue Waffe dem Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung übermittelt.

Gefragt war somit eine einfache und sichere Einwegwaffe, die geringen Ausbildungsaufwand verursachte und gegen alle bekannten Kampfpanzer in ausreichender Weise wirken sollte und auch aus geschlossenen Räumen schießen konnte. Im Jahr 1978 begann die Firma Dynamit Nobel mit der Entwicklung. Dabei wurde die Forderung nach einer Einwegwaffe fallen gelassen. Im Jahr 1985 startete die Vorserien- und 1989 die Serienproduktion. Im Jahr 1987 wurde der Panzerfaust 3 die technische Reife und Truppenverwendbarkeit zuerkannt und am 30. September 1992 schließlich die ersten Waffensysteme an der Infanterieschule Hammelburg an Heer und Marine übergeben.

Die Panzerfaust 3 schießt schultergestützt. Sie kann von einer Person getragen und eingesetzt werden und besteht aus einem wieder verwendbaren Griffstück und der Patrone.

Die Patrone wiederum zerfällt in Abschussrohr und Geschoss. Bei der Schussabgabe werden zahlreiche, als Verdämmung hinter der Treibladung sitzende Plastikkugeln nach hinten ausgestoßen. Die dabei wirkenden Kräfte heben sich gegenseitig auf und ermöglichen auf diese Weise ein rückstoßfreies Schießen. Der Sicherheitsbereich beträgt 10 Meter. Nach dem Abschuss wird die Abfeuerungseinrichtung vom Abschussrohr genommen und mit einer neuen Patrone ein weiteres Mal verwendet. Das überkalibrige Geschoss liegt außerhalb des Rohres und besteht aus dem Abstandsrohr und der Wirkladung.

Gegen Ziele wie LKW, Feldstellungen oder auch gegen Gebäude bleibt das Abstandsrohr eingeschoben, lediglich für Einsätze gegen gepanzerte Ziele wird es wie ein Stachel nach vorn ausgezogen.

Im Geschoss befindet sich ein hohler Kegel aus Metall, der mit Sprengstoff ummantelt ist. Bei einer Detonation wird der Kegel nach innen zusammengedrückt, zu einem Stachel verformt und auf eine Geschwindigkeit von circa 8.000 Meter pro Sekunde beschleunigt. Beim Auftreffen konzentriert sich die Kraft auf einen winzigen Punkt und der Stachel durchschlägt bis zu 700 Millimeter Panzerung. Das Standartmodell der Panzerfaust 3 verschießt eine Monohohlladung und wiegt in schussbereitem Zustand insgesamt 12,39 Kilogramm. In der Standartausführung ist die Panzerfaust 3 nicht nachtkampffähig, sondern auf eine unterstützende Gefechtsfeldbeleuchtung angewiesen. Als Leuchtbüchse wird hier die ehemalige schwere Panzerfaust 84 mm verwendet.

Zur Abgabe von Schüssen wird zunächst die Schutzkappe des Anzündblocks entfernt und anschließend das Griffstück in die Führungsgabel der Patrone eingeklinkt. Danach ist die Waffe teilgeladen und gesichert. Zum Fertigladen wird die Schutzkappe vom Abstandsrohr entfernt und dieses je nach Lage ausgezogen und fixiert.  Als Letztes werden Haltegriff, Spanngriff und Schulterstütze ausgeklappt. Unmittelbar vor der Schussabgabe wird die Waffe entsichert. Nach der Betätigung des Abzugs wird die Treibladung gezündet und das Geschoss aus dem Rohr getrieben. Durch den Hauptantrieb wird der Gefechtskopf auf eine geschwindigkeit von circa 250 m/s beschleunigt und nach 5 Metern scharf gemacht. Außer in Deutschland bei der Bundeswehr ist die Panzerfaust 3 auch bei Streitkräften anderer Länder in Verwendung. Dazu zählen unter anderem die Schweiz, Japan, Italien und Südkorea. 

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